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Einweisen

Einweisen

Der Jagdverstand des Hundes, kontrolliert und zielgerichtet eingesetzt – utopisch oder realisierbar?

Die Ansprüche der Jäger die einstmals zum Entstehen der Apportierhunderasse und ihrer spezieller Arbeitsweisen geführt haben sind auch heutzutage im Jagdalltag noch aktuell.

Historisch betrachtet wurden alle Jagdgebrauchshunderassen speziell für ganz bestimmte Verwendungszwecke gezüchtet. Entsprechend dieser ursprünglichen Aufgabengebiete unterteilt man die Rassen in die Kategorien Vorstehhund, Stöberhund, Erdhund, jagender Hund, Apportierhund.

Heute werden die Hunde jedoch immer öfter vielseitig ausgebildet und eingesetzt. Insbesondere die deutschen Vorstehhunderassen werden im Jagdbetrieb, bei guter Veranlagung und sachkundiger Ausbildung, in der Regel Allroundleistungen abverlangt, weshalb man diese Hunderassen inzwischen auch als Vollgebrauchshund bezeichnet. „Ein“ Hund für „alle“ anfallenden Arbeiten, diese ist momentan sicherlich der Trend im modernen Jagdbetrieb. Deshalb stellt man sich oftmals die Frage, ob nun die Zeit der Spezialisten ein für allemal vorbei ist? Sollte man an den speziellen Arbeitsweisen dieser Hunde noch festhalten? Sind diese Arbeitsweisen eher unmodern geworden oder gebieten es gerade die Ansprüche des modernen Jagdbetrieb, sich an den speziellen Arbeitsweisen der Spezialisten zu orientieren? Um diese Fragen zu beantworten, schauen wir nun einem dieser Spezialisten, dem Apportierhund, über die Schulter.

Apportierhunde sind Meister im Verlorenbringen und werden, gemäß der direkten englischen Übersetzung, als Retriever (engl. to retrieve = herbeiholen, bringen, wieder auffinden)  bezeichnet. Speziell für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet und ausgebildet haben sie die spezifische Fähigkeit geschossenes totes, aber auch krankes Niederwild aufzufinden und zu bringen. Die Standruhe dieser Hunde ist legendär. Neben einer „freien Suche“ beherrschen diese Hunde speziellen Arbeitsweisen welche hier genau unter die Lupe benommen werden. Das sogenannte „Markieren“ und ebenso das „Einweisen“ sind sicherlich sehr spezielle Arbeitsweisen, die jedoch, um es vorweg zunehmen, auch im heutigen Jagdalltag durchaus sinnvoll erscheinen.

Spezielle Arbeitsweisen – Gebote der Jagdpraxis

Möchte man sich die speziellen Arbeitsweisen differenziert betrachten, so muss man sich bewusst machen welche jagdlichen Bedürfnisse zum Entstehen dieser Rassen geführt haben. Die meisten Retrieverrassen stammen ursprünglich aus England, einem Land in dem die Jagd eine jahrhundertealte Tradition hat und auch heute noch sehr traditionsbewusst  ausübt wird. Das Landschaftsbild Englands ist geprägt von Hecken, Steinmauern, kleinen Gehölzen, Teichen und Seen, welche ein intaktes Ökosystem bilden, indem das Wild optimale Voraussetzungen hat. Oftmals wird auf den Ländereien, der meist adligen Jagdherren, das Wild von professionellen Jagdaufseher (engl. Gamekeeper) gehegt. Bedingt durch diese idealen Bedingungen findet man in England auch heutzutage einen guten Niederwildbesatz und optimale Jagdbedingungen vor.

Alljährlich werden Niederwildjagden auf Fasan, Rebhuhn, Ente und Schnepfe als ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis gepflegt. Als Inbegriff der Flugwildjagd gilt die Jagd auf den getriebenen Fasan. Welcher Schütze träumt nicht von einem direkt über seinem Kopf fliegenden  „Turmfasan“ als Ziel seines erfolgreichen Schusses. Oftmals  werden diese Jagden, da diese lange Zeit Vorrecht der „Upper Class“ waren und auch häufig heute noch sind, als „Grafenjagden“ bezeichnet. Die Gelegenheit an einer solchen Jagd teilnehmen zu dürfen ist nicht selten der lang gehegte Wunschtraum des passionierten  Niederwildjägers. Niederwildjagden haben infolgedessen einen hohen Stellenwert im Jagdjahr. Nichts, aber auch gar nichts soll an einem solch begehrten Jagdtag schief gehen. Um effizient jagen zu können, setzen die Engländer deswegen bei Niederwildjagden zwei Spezialisten als Jagdhelfer ein. Für die Stöberarbeit vor dem Schuss den Spaniel und den Retriever als Apportierspezialisten.

Tagestrecken von mehreren Hundert Stück Federwild sind bei solchen Jagden keine Seltenheit, welche oftmals nur mit 6-8 Retrievern eingesammelt werden. Man erwartet von den Apportierhunden, dass sie bei ihrer Arbeit schnell und präzise arbeiten, denn das ganze Jagdgeschehen soll durch das Bergen des Wildes (engl. Picking up) nicht aufgehalten werden. Zudem müssen diese Hunde ihre Arbeit so kräfteschonend wie möglich ausführen, denn sie müssen eine ganzen Jagdtag durchhalten. Eine weiter Anforderung ist, dass der Apportierhund auf keinen Fall über das schon bejagde Gelände hinausjagen soll; nicht bejagdes Gelände darf durch die Arbeit des Hundes unter gar keinen Umständen beunruhigt werden, damit das sich dort drückende Wild nicht vertrieben wird. Unter allen Umständen muss vermieden werden, dass das nächste Treiben ohne Wildvorkommen ist.

Aus diesen jagdlichen Forderungen heraus haben sich in den beiden letzten Jahrhunderten die sehr spezielle Arbeitsweisen der Retriever „Markieren“ und „Einweisen“ herausgebildet. Man kann zusammenfassend sagen, man erwartet von einem guten Retriever, dass er den Jagablauf nicht stört und seine Arbeit schnell, präzise und so kräfte- und geländeschonend wie nur irgendwie möglich auszuführen soll, d.h. also mit der größten erreichbaren Effizienz.

Standruhe eine notwendige Voraussetzung

Ein Retriever ist der Spezialist für die Apportierarbeit und findet deshalb seinen Einsatz erst nach dem Schuß. Bei einem Standtreiben (engl. Drive) muss er deshalb während des Treibens neben dem Hundeführer ruhig sitzen und bei der Streifjagd (engl. Walk up) am Bein seines Führers freifolgend. Er soll sich dabei ruhig und gelassen verhalten und darf seinem Führer nicht stören oder zur Last fallen, damit dieser sich ebenfalls auf das Jagdgeschehen und seinen Schuss konzentrieren kann.

Ein Hund der während des Wartens oder am Bein seines Führers weint, heult oder bellt, der ohne Befehl des Hundeführers seinen Platz verlässt um zu apportieren oder um Wild zu hetzen oder der so unruhig ist, dass er zuviel Aufmerksam von seinem Führer benötigt, ist deshalb im höchsten Maße unerwünscht. Um das Jagdgeschehen nicht zu stören wird großer Wert auf die Standruhe des Hundes gelegt. Ein ungehorsam, unkontrollierbar herumjagender oder gar schusshitziger Hund, besitzt nicht genügende Strandruhe (engl. Steadiness). Ein solcher Hund ist kein guter Jagdbegleiter sondern erweist sich eher als Jagdchaot, er stören das Jagdgeschehen erheblich und stellt zudem auch oftmals noch eine Gefahr dar. Die Standruhe ist somit die notwendige Grundvoraussetzung für den reibungslosen jagdlichen Einsatz des Apportierhundes; nur ein absolut ruhiger und gehorsamer Hund stört seinen Führer nicht und erweist sich als ein rundum brauchbarer Jagdhelfer.

Bei der Erziehung eines Apportierhundes achtet man deshalb schon in frühster Jugend darauf, dass der Hund lernt seinen Jagd-, Beute- und Stöbertrieb zu zügeln. Er lernt auch bei sehr großen Verleitungen wie flüchtendes gesundes Wild, ruhig und gelassen zu warten. Gezielt wird schon der Welpe und Junghund zum Gehorsam erzogen, denn die Ursache mangelnde Standruhe ist häufig in einer ungenügenden Grundgehorsamsausbildung zu suchen. Der Hund muss lernen, dass nicht jedes geschossene Stück für ihn bestimmt ist. Stürmt ein Hund ohne Befehl los um zu apportiert, dann belohnt er sich zu allem Überfluss für seinen Ungehorsam selbst. Was gibt es für eine bessere Belohnung als den Erfolg und das ergattern der heiß ersehnte Beute ist sicherlich eine tolle Motivation. Deshalb gilt es schon den Welpen und Junghund gezielt zum Gehorsam zu erziehen und somit die Standruhe zu fördern. Glauben sie aber nicht, dass der Hund mit einer guten Gehorsamsaufbildung übertrieben abhängig und somit völlig unselbständig wird. Ein guten Jagdhund kann man seinen Jagdpassion sicherlich niemals aberziehen, jedoch mit einer korrekten Gehorsamsausbildung in geregelte Bahnen lenken und so zu einem angenehmen Jagdgefährten erziehen. Ein Hund der gelernt hat sich auch während der Jagd ruhig und gelassen zu verhalten kann das Jagdgeschehen konzentriert beobachten und wird zudem nicht zur Belastung eines Führers.

„Markieren“ – zielgerichtete Selbständigkeit”

Betrachten wir nun die speziellen Arbeitsweisen eines Retrievers, so sticht uns schnell das „Markieren“ ins Auge. Was bedeutet nun „Markieren“? Ein gutausgebildeten Retrever soll das Jagdgeschehen aufmerksam verfolgen, wenn er während des Treibens neben seinem Führer ruhig wartet. Er soll selbstständig die Flugbahn der geschossenen Stücke beobachten und sich die Fallstelle merken (markieren). Ein Apportierhund muss hierfür die Fähigkeit haben die Entfernung zur Fallstelle einzuschätzen, auch wenn er die Flugbahn des Vogels nicht vollständig, sondern nur teilweise beobachten kann. Oftmals liegt auch die Fallstelle des Stückes verdeckt im Bewuchs oder hinter Büschen oder Bäumen, sodass der Hund sie nicht sehen kann. Auch dann wird von einem guten Apportierhund erwartet, dass er Richtung und Entfernung zu der Fallstelle des Stückes schätzen kann.

Der Retriever arbeitet immer erst nach dem Schuss, er wird gezielt auf die geschossenen Stücke geschickt, die er dann apportieren soll. Bei der Streifjagd wird er sowie ein Stück gefallen und die Linie der Schützen stehen geblieben ist geschickt, er kann dann direkt ohne große Zeitverzögerung arbeiten. Beim Standtreiben hingegen wird, um den Ablauf des Treibens nicht zu stören, der Hund erst nach Beendigung des Treibens zum Arbeiten geschickt. Während des Treibens wird der Hund einzig auf verletztes flüchtendes Wild (engl. Runner) geschickt; dies aus jagdethischen Gründen. Ein guter Apportierhund muss deshalb fähig sein sich auch mehrer Fallstellen der geschossenen Stücke (Markierungen) gleichzeitig, auch über einen längeren Zeitraum hinweg, zu merken, er soll diese nach Beendigung des Standtreibens dann zielsicher anlaufen und nacheinander ausarbeiten und die geschossenen Stücke bringen.

Um alle diese Erfordernisse zu erfüllen muss der Hund gelernt haben ruhig und gelassen zu warten, nur dann wird er sich in einem ausreichenden Maß auf das Jagdgeschehen konzentrieren und markieren können. Nach einem erfolgereichen Schuss darf der Hund auch nicht aus eigenem Antrieb zum gefallenen Stück losrennen um es zu apportieren. Er muss solange ruhig neben seinem Hundeführer warten, bis dieser ihn gezielt zum Arbeiten schickt. Dann soll der Hund möglichst ohne weitere Hilfe des Hundeführers auf direkt Weg zur Fallstelle des geschossenen Stückes rennen, denn durch die Arbeit des Hundes darf, insbesondere bei der Streifjagd, noch nicht bejagdes Gelände nicht unnötig beunruhigt werden. Das gefundene Stück soll der Hund dann selbständig aufnehmen und damit auf dem kürzesten Weg zum Hundeführer zurückkommen. Sind mehrere Stück gefallen, so muss der Hund diese auch in der Reihenfolge abarbeiten, die sein Hundeführer im vorgibt. Der Hundeführer kann so entscheiden welche Stücke von dem Hund zuerst gebracht werden sollen und infolgedessen den Hund gezielt zuerst auf einen noch lebenden verletzten Vogel schicken, bevor er dann die toten Stücke holen lässt.

Die Vorteile des „Markierens“ sind entsprechend der Gebote der Jagdethik, welche fordern, dass das Wild muss schnellstmöglich getötet werden muss um es vor unnötigen Leid zu bewahren. Ein gutausgebildeter Retriever ist in der Lage gefallende noch lebende Stücke vor toten Stücken auf direktem Weg angelaufen und zu apportieren. Das beschossene Wild wird somit schnell gefunden und gebracht, d.h. die Arbeit wird effektiv schnell und zudem kräfte- und geländeschonend ausgeführt.

Um „Markieren“ zu können, muss der Hund lernen, mit seinen Augen zu arbeiten, denn er soll den Fall des Stückes mit den Augen verfolgen und sich merken, an welche Stelle es hingefallen ist, damit er dann direkt in den Fallbereich laufen kann. Dennoch sind bei einer Markierung nicht nur die Fähigkeit der Augen gefragt. Im Fallbereich liegt das Stück meist für den Hund nicht sichtbar in höherem Bewuchs, so dass er auch beim Markieren lernen muss, im Fallbereich seine Nase einzusetzen, um im engen Bereich um den Fallpunkt herum zu suchen. Findet er es nicht sofort, dann soll er selbstständig in einem engen Bereich um die Fallstelle suchen, ohne dabei in eine weiträumige Suche überzugehen. Ist das Stück verletzt und flüchtet, dann muss der Hund vom Fallplatz aus, selbstständig das Geläuf des Stückes aufnehmen und diese ausarbeiten. Bei Erreichen des verletzen Wildes wird vom Hund erwartet, dass dieses ohne Zögern und ohne weiteren Befehl greift und dann unversehrt seinem Führer zuträgt.

Mit gut strukturiertem Training kann man die Markierfähigkeit des Hund sehr gut aufbauen und fördern. Beim Training geht man systematisch vor und bringen dem Hund bei die Entfernung, den Wind und das Gelände richtig einzuschätzen. Zuerst beginnt man auf einfachen Gelände bis er fähig ist dort exakt zu markieren. Für das weiter Markiertraining geht man dann systematisch vor, damit der Hund Vertauen in seine Markierfähigkeit aufbauen kann. Man führt ihn gezielt an die unterschiedlichsten Gelände und Bewuchsarten heran. Er muss lernen in jedem Gelände zu markieren.

„Einweisen“ – sinnvolle Kontrolle”

Hatte der Hund Pech, konnte er während des Treibens nicht Markieren oder kann er sich an die Fallstelle des Stückes nicht mehr genau erinnern und läuft diese deshalb nicht direkt an. Was nun? In der Regel hat der Hundeführer jetzt schlechte Karten und muss den Hund frei suchen lassen – nicht jedoch den gut ausgebildeten Apportierhund. Kennt der Hundeführer den Bereich in dem sich das geschossene Stück befindet, dann kann er seinen Hund einweisen.

Einweisen ist die Königsdisziplin der Retriever, dieses retrieverspezifische Fach ist eine sehr schöne, jedoch auch die anspruchvollste Arbeit des Retrievers. Wird ein Hund eingewiesen, dann lenkt der Hundeführer ihn mit Hilfe von Stimme, Pfeife und Handzeichen möglichst auf direktem Weg in das Fallgebiet des Stückes. Anders wie bei der freien Verlorensuche soll der Hund hierbei nicht in den Wind revieren und so größere Geländeflächen abdecken. Beim Einweisen soll der Hund gerade Linien und rechte Winkel laufen, damit der Hundeführer ihn auf direktem Weg schicken und dirigieren kann. Der Hund ist bei dieser Arbeit über weite Strecken vom Führer abhängig und sollte gehorsam und exakt auf die Hilfen und Richtungsangaben des Führers reagieren. Jedoch sollte er in dem Moment, in dem er im Zielgebiet angekommen ist, auf das Kommando des Führers hin, in einem sehr engen Bereich mit einer selbstständigen Suche beginnen. Deshalb darf er auch beim Einweisen seine Selbstständigkeit nicht verlieren. Im Zielbereich angekommen erwartet man von ihm Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Finderwillen.

Einweisen bedeutet deshalb keinesfalls, dass der Hund genau auf einen Punkt eingewiesen werden muss, denn dies entspricht nicht im entferntesten den Erfordernissen auf einer Jagd. In der jagdlichen Realität kann man sich nie ganz sicher sein, ob das Stück wirklich an dem Punkt liegt, an dem es gefallen ist. Oftmals kommt es vor, dass eine geflügeltes Stück noch einige Meter weiterläuft um sich dann in der nächsten Deckung zudrücken, deshalb muss man auch beim Einweisen, ab einem gewissen Punkt dem Hund selbständig arbeiten lassen. Einweisen bedeutet deshalb den Hund schnellst möglich im Zielbereich in den Wind des gefallen Stücke zu bekommen, damit er dort schnell und effektiv arbeiten kann und zügig zum Erfolg kommt.

Beim Einweisen ist das gegenseitige Vertrauen von Hund und Führer sehr wichtig. Beobachtet man einem eingespielten Team beim Einweisen, dann ist man von der ungeheuren Ausstrahlung dieser Arbeit fasziniert. Sinn und Zweck dieser Arbeitsweise ist es, möglichst schnell in Besitz des Stückes zu kommen und dabei die Kräfte des Hundes zu schonen und überdies so wenig Gelände wie unbedingt nötig zu beunruhigen.

Der große Vorteil des „Einweisens“ ist, dass man den Hund gezielt schicken und dirigieren kann. Einweisen kann man einen Hund in jedem Gelände, sofern man Sichtkontakt mit ihm hat. Mit Einweisen wird vermieden, dass während eines Jagdtages unnötig Zeit und auch Energie von Hund und Führer verschwendet werden, was bei nicht zielorientierten Suchaktionen von nicht lenkbaren Jagdhunden oftmals zu beobachten ist. Zudem minimiert man die Beunruhigung von Gelände und Wild, denn es werden nur Geländeflächen vom Hund bejagd die bejagd werden sollen, da der Hund auf dem schnellsten und somit kürzesten Weg geschickt werden kann. Muss ein Hund auf dem Weg zum Zielbereich höheren und dichten Bewuchs passieren, besteht die Gefahr, dass er darin zu suchen und zu stöbern beginnt, was ihm ohne Frage angewölft wurde. Einen einweisbaren Hund kann man von solchen Gebieten aus weiterschicken, damit er nicht zu früh und deshalb uneffektiv sich in einer nicht erfolgsversprechenden Suche festsucht. Ein gut ausgebildeter Retriever kann man zudem auch, ohne auf aufwendige Steinwürde zurückgreifen zu müssen, über weite Wasserflächen schicken und direkt ins Zielgebiet bringen. Auch hier kann man vermeiden, dass sich der Hund bei seiner Suche an einer falschen Stelle im Schilf verliert.

Beim Einweisen kommt es in einem sehr hohen Maße auf eine absolut saubere Ausbildung an. Bevor Sie mit einem gezielten Einweisetraining beginnen, sollten Sie dem Hund die Grundlagen eines sicheren Gehorsams bereits vermittelt haben.
Einweisen ist ein sehr komplexes Thema. Bedingt durch diese Komplexität ist es beim Training für das Einweisen unbedingt erforderlich, den Aufgabenbereich in mehrere kleine Teilaufgaben zu untergliedern. Jede Teilaufgabe ist wie ein Puzzelstein zum Gesamtbild „Einweisen”. Jeder Puzzelstein muss separat gelernt und geübt werden. Nur wenn alle Puzzelsteine (voranschicken, rechts- und linksschicken, zurückschicken, zurückkommen und stoppen) vom Hund völlig beherrscht werden, passt auch alles ins Gesamtbild. Die Kommandos und Sichtzeichen, mit denen wir uns mit dem Hund verständigen wollen, müssen durch kontinuierliches Training erst erlernt werden. Nur wenn der Hund diese Kommunikationsmittel verstanden hat, ist beim Einweisen eine Kommunikation mit dem Hund auch über weite Entfernungen möglich. Deshalb muss man besonders beim Einweisetraining darauf achten, dass man das Training sauber und gut strukturiert aufbaut. Arbeiten Sie an jedem Puzzlestein, bis er perfekt ist. Eine gute Einweisbarkeit des Hundes setzt großes Vertrauen des Hundes zu seinem Führer voraus und auch die Bereitschaft des Hundes, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Es werden beim Einweisen hohe Anforderungen an den Hund gestellt. Ein guter Kontakt zwischen Hund und Führer ist daher unbedingt nötig, sonst kann eine einwandfreie Kommunikation nicht stattfinden.

Zielgerichtes Arbeiten – sinnvoll im Jagbetrieb?

Haben Sie den Nutzen der zielorientierten Arbeitsweisen der Retriever entdeckt? Wollen sie jetzt mehr wissen über die Ausbildung und Führung eines jagdliche einsetzbaren Apportierspezialisten, dann finden in der Kosmos-Retrieverschule sicherlich viel brauchbare Tipps für die Ausbildung Ihres Hundes.

Oder haben Sie sogar festgestellt, dass ein Retriever genau der richtige Jagdhelfer für ihre Revier und ihre jagdlichen Bedürfnisse ist und suchen Sie jetzt einen geeigneten Welpen? Dann achten Sie bei der Welpensuche unbedingt darauf, dass ihr zukünftiger Hund aus jagdlichen Linien gezüchet wurde. Hunde aus jagdlichen Arbeitslinen werden oftmals auch als Field Trial Retriever bezeichnet. Diese Hunde unterscheiden sich im Erscheinungsbild von den Retrievern aus Schönheitslinien, welche man in unseren Städten als Familienhunde sehr häufig antrifft. Retriever aus Arbeitslinien sind in der Regel nicht nur deutlich schlanker und hochbeiniger, sondern im allgemeinen auch höher in der Trieblage und deshalb temperamentvoller als ihre schönen Brüder.

Wenden sie sich bei der Welpensuche an die Welpenvermittlungsstellen des Deutscher Retriever Clubs (DRC) dieser vertritt alle Retriever Rassen oder des Labrador Clubs Deutschland (LCD). Diese beiden Zuchtvereine sind auch Mitglied im JGHV. Fragen sie dort unbedingt nach Würfen aus jagdlicher Leistungszucht.